aktueller Spielbericht einer Mannschaft des SK Lauf

Sportklub Lauf Spielbericht

Mannschaft: U19(1)-Junioren
Spieltag: 9. ST 4.11.2017
Gegner: SpVgg Ansbach
SK Lauf – SpVgg Ansbach 1:2
In der A-Junioren Landesliga Nord trafen der Zweitplatzierte und der Viertplatzierte aufeinander. Lauf hatte nach der unglücklichen Heimniederlage gegen Hof in Buch wieder etwas fürs Selbstbewusstsein getan und drei Punkte mitgenommen wohingegen Ansbach aus Oberfranken (Hof) mit einer unerwartet deftigen 1:7-Packung nach Hause geschickt worden war.
Die Anfangsviertelstunde wurde in Hof wohl verschlafen und man lag 0:2 hinten und genau diesen Fehler wollte man in Lauf nicht noch einmal machen. Die Ansbacher gingen äußerst aggressiv zu Werke und griffen Laufs Aufbauspiel schon weit in deren Hälfte an. Eine spielerische Befreiung mit einem anschließenden langen Ball auf Laufs Außenbahnspieler wollte in dieser Phase nicht gelingen. Ein Kopfball von Ansbachs groß gewachsenem Innenverteidiger flog links und Marco Deiningers Schuss rechts am Laufer Tor vorbei. In der 7. Minute dann gelang Lauf so eine Befreiung, Marco Kaiser steckte gedankenschnell auf Konstantin Träger durch, der mit dem Rücken zum Tor stehend die mitgelaufenen Jakob Söder links oder Dominik Herzing rechts hätte anspielen können, brauchte aber zu lange, um die Situation zu erfassen und wurde erfolgreich gestört. Nun bekam Lauf mehr Spielanteile und in der 13. Minute schoss Konstantin Träger einen 22-Meter-Freistoss, den der Ansbacher TW im Nachfassen festhalten konnte. Timo Lohr war zuvor von den Beinen geholt worden. Zwei Minuten später spielte Dominik Herzing auf rechts außen schnell einen Freistoß auf Marcel Kaiser, der per Direktabnahme nur knapp rechts am Tor vorbei zielte. Gleich danach erhielt urplötzlich Jakob Söder acht Meter vor dem Tor stehend eine Einschusschance, die der Ansbacher TW Tobias Petschler zunichte machte, indem er mit zwei schnellen Schritten nach vorne sprang, den Winkel verkürzte und den strammen Schuss abwehrte. Ansbach war auch wieder mal dran und in der 19. Minute prüfte Michael Sperr den Laufer Keeper Alex Maier, der den verdeckt geschossenen Ball rechts am Gehäuse vorbei lenkte. In der 20. Minute mal ein schnell vorgetragener Angriff, der die aufgerückten Ansbacher überrumpelte. Dominik Herzing spielte zu Konstantin Träger und dieser will den rechts außen völlig frei stehenden Jakob Söder einsetzen, nur, der Ball war zu weit geschlagen, kein Ansbacher hätte ins Laufduell gehen können, schade um diese Gelegenheit! Denn in der 23. Minute spitzelte Timo Lohr in der Nähe der Mittellinie einem Ansbacher den Ball weg, dieser tritt Lohr, aber der Schiedsrichter pfiff Freistoss für Ansbach und Timo Lohr schlug aus Ärger hierüber den Ball weg, gelbe Karte, Freistoss Ansbach aus ca. 35 Metern und Jonas Bayerlein hämmerte den Ball wie an der Schnur gezogen am verdutzt schauenden Alex Mayer vorbei ins obere linke Toreck. Wieder so ein Treffer aus so großer Entfernung wie gegen Hof. In der Folgezeit rannte Lauf mal mehr oder weniger planvoll an und Ansbach stand taktisch hinten gut, kämpfte verbissen, grätschte zum Teil grenzüberschreitend den einen und anderen Laufer Außenbahnspieler humorlos ab. Die Grenze vom Erlaubten zum Strafbaren wurde beschritten und man glaubte bei einem Männerspiel zuzusehen, aber richtig unfair wurde es nie. Der Schiedsrichter ließ viel laufen und hatte Glück, dass sich die Spieler meist gerade noch im Zaume hielten. Die Laufer Spieler beeindruckte diese Härte und Kompromisslosigkeit und man hatte selbst wenig entgegen zu setzen. In der 36. Minute steckte Jakob Söder einen Ball auf Konstantin Träger durch, der leider minimal im abseits stand und im Gegenzug, Ansbach konterte trotz Laufer Übergewicht stets gefährlich, setzte Niklas Fleischer Michael Sperr in Szene, dessen scharfe Hereingabe von rechts zur Ecke geklärt werden konnte. In der 39. Minute trat Niklas Moll einen 25-Meter-Freistoss, den Alex Maier sicher parieren konnte. Zwei Minuten später flankte der aufgerückte Florian Lindner von links auf Marco Kaiser, der in halbrechter Position im Strafraum den Ansbacher Keeper anschoss und auf dem Weg zum Abpraller von Jonas Bayerlein und dem TW Tobias Petschler elfmeterwürdig von den Beinen geholt wurde.

Anstatt Elfmeter gab es Freistoss für Ansbach. In der letzen Spielminute der 1. Hälfte gelang endlich einmal ein raumübergreifendes Zuspiel rechts auf Jakob Söder, der nur noch den TW vor sich hatte, aber sein Rechtsschuss flog knapp links am Ansbacher Tor vorbei. Nach innen ziehen und mit links schießen wäre wohl besser gewesen. Mit einem 1:1 zur Pause hätte man sich naturgemäß viel leichter getan, so aber hieß es 0:1.

In der 2. Spielhälfte dauerte es bis zur 57. Minute als Marcel Kaiser wie in Buch zu einem Solo ansetzte und nur durch ein Foul knapp innerhalb des 16ers von zwei Ansbachern von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Konstantin Träger gewohnt sicher zum 1:1-Ausgleich.
Nun erkannte man mehrere Parallelen zum Spiel gegen Hof als es 3:3 stand: Reicht mir ein Unentschieden oder spiele ich auf Sieg? Wie weit rücke ich auf ohne die Abwehrarbeit zu vernachlässigen?
Lauf kann gar nicht anders als nach vorne spielen und so hatte der auf der linken Seite mitstürmende Florian Lindner in der 60. Minute eine richtig gute Schusschance. Konstantin Träger spielte auf rechts Jakob Söder frei, dieser zog davon, stoppte dann aber abrupt ab und flankte überraschend für die Ansbacher Hintermannschaft mit links auf die Gegenseite zum völlig frei aufs Tor zulaufenden Florian Lindner, der seinen satten Linksschuss übers Tor setzte.
In der 65. Minute verlor Florian Lindner in seinem Vorwärtsdrang den Ball im linken Mittelfeld und eine Glanztat von Alex Mayer gegen den eingewechselten Moritz Ortner verhinderte den Einschlag. In der 74. Minute war es dann soweit als ein abgefangener Ball im Mittelfeld und ein schnell gespielter Chip in den Lauf von Niklas Seefried die aufgerückte Laufer Verteidigung aushebelte und dieser alleine auf TW Alex Maier zustürmte und den Ball ins rechte untere Toreck schoss. 1:2.
Hier fehlte im Mittelfeld die sofortige Attacke auf den ballerobernden Ansbacher Spieler, um den entscheidenden Pass in die Spitze zu verhindern, wenn es sein muss auch durch ein taktisches Foul. Es waren immerhin noch 16 Minuten zu spielen und Lauf gab nicht auf, bewies Moral und rannte an, aber Ansbach wusste sich zu helfen. Nachdem sie spielerische Momente gezeigt hatten, konnten sie nun auch wieder kämpfen und grätschen und waren sich für keinen noch so weiten Weg zu schade. In der 73. Minute konnte Jakob Söder den eingewechselten Patrick Dummert in Position bringen, der knapp am Gehäuse vorbei zielte. Die Laufer Aufholjagd wurde ausgebremst als sich Timo Lohr eine Zeitstrafe in der 81. Minute einhandelte und somit hinten fehlte.
Trainer Kim Daschner reagierte umgehend und wechselte als Stabilisator Dominik Egerer ein. Leider konnte Lauf nun nicht mehr mit dieser Vehemenz angreifen, schaffte es aber in der 86. Minute durch Marco Kaiser, der von seinem Bruder Marcel frei gespielt worden war, einen klasse Torschuss zu kreieren, den der aufmerksame Ansbacher TW entschärfen konnte. Einen 22-Meter-Freistoss in der nächsten Minute setzte Konstantin Träger knapp übers Gebälk. Zwei Minuten danach brannte es plötzlich vor dem Laufer Tor als Alex Maier gedankenschnell herauslief und einen angesetzten Heber abfangen konnte. Wieder im Gegenzug erhielt Patrick Dummert eine Gelegenheit, aber dessen Schuss fehlte der Punch und sofort wieder auf der anderen Seite lief Michael Sperr nach schnellem Pass auf TW Alex Maier zu, der aber bravourös einen weiteren Treffer mit einem Beinreflex verhindern konnte.

Man kann konstatieren, dass der Sieg von Ansbach deshalb nicht unverdient war, weil sie diesen mehr wollten. Sie belohnten sich für ihren immensen Aufwand auch wenn sie des öfteren die Grenze des Erlaubten überschritten. Am Ende gewann der Glücklichere, der sich das aber erarbeitet, erspielt, ja erzwungen hatte. Die A-Junioren-Greens haben wieder einmal Lehrgeld bezahlt gegen einen spielerisch und taktisch ebenbürdigen, aber kämpferisch willensstärkeren Gegner verloren.

Geht das: Attraktiven Angriffsfußball spielen für uns Zuschauer und gewinnen? Ja, aber nicht immer.
Der SK Lauf steht auf dem 2. Platz mit 39:14 Toren und 21 Punkten. Die SpVgg Ansbach ist Vierter nach 9 Spielen mit 18 Punkten und 32:14 Toren.
Dieser von Ansbach gezeigte, unbedingte Kampfeswille gepaart mit eurem Angriffsspiel ist nächste Woche zu Hause gefragt gegen die SpVgg Bayreuth und zwar gleich zu Anfang, dann sollten die drei zu vergebenden Punkte in Lauf bleiben können. Die Zuschauer sagen: Danke Jungs für euren tollen, attraktiven Angriffsfußball, aber hinten sollte mal wieder die Null stehen!

SKL: Mayer, Ziegler, Lindner, Schmidt (C) - (70. Kammermeyer), Lohr, Söder, Kaiser Marco, Träger, Herzing (68. Dummert), Schinner (77. Egerer), Kaiser Marcel

Tore: 0:1 (23.M.) Bayerlein, 1:1 Strafstoßtor d. Konstantin Träger (57.), 1:2 Seefried (74.)
Schiedsrichter Michael Baumel, Breitenbrunn
Zuschauer 75
Verfasser: Georg Söder
Die eingegebenen Spielberichte geben die Meinung des Verfassers wieder, der Vorstand übernimmt dafür keine Haftung.